Bahn bündelt Bauarbeiten für „Starke Schiene“: Moderne Stellwerkstechnik für Köln und neue Weichen und Gleise

Millionen-Investitionen für mehr Flexibilität und Grundlage für weitere Digitalisierung • Beeinträchtigungen im Zugverkehr ab 10. Dezember und nachts ab 1. Dezember

Köln/Düsseldorf. Die Deutsche Bahn setzt an zum Jahresendspurt bei den Bauarbeiten in Köln. Ab Sonntag, den 10. Dezember bauen die Expert*innen (auch tagsüber) weiter für die neu entstehenden elektronischen Stellwerke (ESTW) „Linker Rhein“ und die 2. Baustufe des ESTW Köln Hbf.

Im Rahmen der 1. Baustufe des ESTW Linker Rhein führen die Fachleute vom 10. bis 15. Dezember umfangreiche Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik zwischen Hürth-Kalscheuren und Brühl durch. Hierzu zählen u.a.  Kabeltiefbau- und -verlegearbeiten, die Montage von Signalen am Einzelmast sowie die Montage von weiteren Bauteilen im Gleisbereich. Aus diesem Grund müssen beide Gleise jeweils tagsüber von 5 Uhr bis 18 Uhr komplett gesperrt werden. In diesem Zeitraum können dort keine Personen- und Güterzüge verkehren.

Ab dem 15. Dezember werden dann fünf Weichen in Köln Messe-Deutz erneuert und die DB startet mit der Erneuerung von ca. 6.200 Metern Gleise zwischen Köln Messe-Deutz und Köln Mülheim. Für die Gleis- und Weichenerneuerung investiert die DB rund vier Millionen Euro. Hierbei werden 2.100 Tonnen Schotter und 600 Schwellen ausgetauscht. Die Arbeiten dauern bis zum 29. Dezember.

Bereits ab dem 1. Dezember bis zum 22. Dezember finden nachts von 21 Uhr bis 5 Uhr umfangreiche Arbeiten für die 2. Baustufe des ESTW Köln Hbf statt. Hierfür müssen die Gleise 2 bis 8 im Kölner Hbf gesperrt und die Oberleitungen abgeschaltet werden.

Folgende Arbeiten planen die Expert*innen:

  • Montage neuer Signalmasten und zwei neue Signalausleger auf den Bahnsteigen
  • Umbau Weichenantriebe
  • Diverse Tiefbauarbeiten: Einbau Signalfundamente sowie Sonderkonstruktionen für neue ESTW-Signale, Gleisquerungen für Kabeltrassen Kabelkanäle
  • Verlegung von Kabeln
  • Arbeiten an Oberleitungsanlagen

Auswirkungen auf den Nahverkehr:

Zeitraum 01.12.2023 bis 09.12.2023 (nachts zwischen 21 und 5 Uhr):

  • Auf den Linien RE 6 (RRX), RE 8, RE 9, RB 27 kommt es zu Umleitungen mit Haltausfällen rund um den Knoten Köln.
  • Zusätzlich entfallen auf den Linien RE 1 (RRX), RE 6 (RRX), RB 26, RB 38 und RB 48 einzelne Fahrten auf Teilabschnitten.
     

Zeitraum 10.12.2023 (5 Uhr) bis 15.12.2023 (21 Uhr) tagsüber:

  • Im Nahverkehr kommt es auf den Streckenabschnitten zwischen Köln Hbf und Hürth-Kalscheuren bzw. Sechtem zu Teilausfällen.
  • Die Linie RE 5 (RRX) entfällt zwischen Köln Hbf und Remagen.
  • Die Linie RB 26 entfällt zwischen Köln Messe/Deutz und Sechtem, auf der Linie RB 48 entfallen alle Fahrten zwischen Köln Hbf und Bonn-Mehlem.
  • Die regulär in Bonn Hbf endende RB 30 wird in dem Zeitraum bis Sechtem verlängert. Zwischen Köln Hbf und Sechtem wird ein Schienenersatzverkehr ohne Zwischenhalt eingerichtet.
  • Auf den Eifellinien RE 22 und RB 24 entfallen die Fahrten zwischen Köln Messe/Deutz und Hürth-Kalscheuren. Es verkehrt ein Schienenersatzverkehr zwischen Köln Hbf und Erftstadt ohne zusätzlichen Zwischenhalt.

 

Zeitraum 15.12.2023 (21 Uhr) bis 29.12.2023 (21 Uhr):

  • S-Bahnverkehr und RB 25: Der S-Bahn-Verkehr und die Linie RB 25 bleiben bestehen und bieten Umleitungsmöglichkeiten über die Haltepunkte Ehrenfeld, Köln Hbf, Köln Messe/Deutz und Troisdorf.
  • Regionalverkehr (außer RB 25): Es kommt zu teilweise weitreichenden Einschränkungen im Regionalverkehr mit Umleitungen, Fahrt- und Haltausfällen. Teilweise ersetzen Busse die Züge. Im Anhang finden Sie eine vereinfachte Übersicht darüber, welche Linie wie betroffen ist.

 

Auswirkungen auf den Fernverkehr:

  • 01.12.2023 bis 22.12.2023 (nachts zwischen 21 und 5 Uhr): 
    Es kommt zu Teilausfällen rund um den Knoten Köln. So entfallen in Köln beginnende/endende Züge auf den Teilabschnitten zwischen Köln und Düsseldorf, Wuppertal sowie Siegburg/Bonn.  
     
  • 10.12.2023 (5 Uhr) bis 15.12.2023 (21 Uhr) tagsüber: 
    Die Züge der ICE-Sprinterlinie Bonn–Köln–Berlin sowie der ICE-Linie Koblenz/Bonn–Köln–Wuppertal–Dortmund–Hannover–Berlin starten bzw. enden bereits in Köln, der Halt am Bonner Hauptbahnhof entfällt. Planmäßig in Koblenz beginnende/endende Züge werden über die rechte Rheinseite umgeleitet, wobei die Halte in Andernach, Remagen, Bonn Hbf und Köln Hbf entfallen. Ersatzweise halten diese Züge in Köln Messe/Deutz.

    Zwischen Köln und Koblenz verkehrende Fernverkehrszüge werden über die rechte Rheinseite umgeleitet, dabei entfallen die Halte in Köln Hbf, Bonn Hbf, Remagen und Andernach. Ersatzweise halten die Züge in Köln Messe/Deutz, IC-Züge zudem in Bonn-Beuel. Die Fahrzeit verlängert sich um rund 10 Minuten.
     
  • 15.12.2023 (5 Uhr) bis 29.12.2023 (21 Uhr) tagsüber:
    In Köln beginnende Züge werden in Richtung Düsseldorf via Neuss umgeleitet. Dabei kommt es zu Haltausfällen am Düsseldorfer Flughafen. Zudem fahren die Züge in Köln bis zu 20 Minuten früher los.

    In Köln beginnende Züge werden in Richtung Wuppertal innerhalb Kölns umgeleitet. Dabei fahren Sie in Köln rund 10 Minuten früher los.

    Aus Richtung Bonn kommende Züge werden ebenfalls innerhalb Kölns umgeleitet. Dabei verlängert sich die Fahrzeit um rund 10 Minuten.

    Aus Richtung Düsseldorf bzw. Wuppertal kommende Züge sind nicht von den Bauarbeiten betroffen.

    Die Züge der ICE-Verbindung Frankfurt–Köln–Duisburg–Amsterdam halten nicht am Kölner Hauptbahnhof. Ersatzweise halten die Züge in Köln Messe/Deutz.

Die Fahrplanänderungen sind in den Online-Auskunftssystemen der Deutschen Bahn enthalten und werden über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Außerdem sind sie unter zuginfo.nrwbauinfos.deutschebahn.com/nrw und über die App „DB Bauarbeiten“ abrufbar.

 

Hintergrundinfos zum ESTW „Linker Rhein“:

Das ESTW „Linker Rhein“ soll bis Ende 2024 den Betrieb aufnehmen. Um den Knoten Köln fit für die Zukunft zu machen, investiert die DB insgesamt rund 100 Millionen Euro in das neue elektronische Stellwerk. Es wird mit moderner Technik ausgestattet, damit es auch mit künftigen Technikgenerationen kompatibel ist.

Mit dem neuen Stellwerk werden im Knoten Köln die Flexibilität zunehmen und die Störanfälligkeit abnehmen. Letztlich bildet ESTW die Grundlage für die Digitalisierung der Schiene in Deutschland (ETCS). Seit dem Baubeginn in 2020 hat die DB bereits zwei Modulgebäude errichtet, sowie neun Signalausleger, zwölf Signalbrücken, neun Signale am Einzelmast, drei Weichenheizstationen und zwei Oberleitungsmasten gebaut. Außerdem hat die DB rund 20 km Kabelkanäle, zahlreiche Querungen und Schächte errichtet sowie mehr als 90 km Kabel verlegt.

Bis zur geplanten Inbetriebnahme Ende 2024 stehen noch umfangreiche Kabeltiefbauarbeiten, weitere Weichenheizstationen und Signalausleger auf dem anspruchsvollen Bauprogramm. Außerdem wird die DB noch weitere 375 km Kabel verlegen und fast 130 Signale errichten.

Im Rahmen der 2. Baustufe für das neue ESTW Köln Hbf verlegt die Deutsche Bahn rund 150 Kilometer Kabel. Außerdem stellen die Fachleute rund 200 neue Signale, zehn neue Signalausleger bzw. Signalbrücken auf und bauen fünf Weichen ein.

Bisher wurden bereits zwei Signalbrücken und ein Signalausleger gebaut, sowie rund 60 Kilometer Kabel verlegt und 76 Signale gesetzt.

So machen die DB-Expert:innen den Kölner Hauptbahnhof – mit schon jetzt mehr als 1300 Zugfahrten täglich – für den wachsenden Zugverkehr fit und investiert in die „Starke Schiene“. Bereits Ende 2021 wurde der S-Bahnverkehr auf die neue Technik umgestellt. In einer zweiten Baustufe soll das ESTW für den Regional- und Fernverkehr bis Ende 2025 in Betrieb genommen werden. Die Bauarbeiten laufen bisher überwiegend ohne größere Beeinträchtigungen für die Fahrgäste unter „rollendem Rad“.

Mit der neuen ESTW-Technik wird die Verfügbarkeit im Kölner Hbf stabilisiert. Sie ist weniger störanfällig und flexibler im Fall von Gleissperrungen etwa im Falle von Bauarbeiten. Auch wird die Instandhaltung vereinfacht. Letztlich bilden ESTW die Grundlage für die Digitalisierung der Schiene in Deutschland mit dem European Train Control System (ETCS).

In der Maybachstraße (Nähe Köln-Hansaring) wurde ein Zentralstellwerk mit weiteren Bedienplätzen für mehrere Fahrdienstleiter:innen geschaffen, die den Zugbetrieb für den Knoten Köln von dort aus steuern. Von hier aus wird auch das neue „ESTW Linker Rhein“ gesteuert.

Eine besondere Herausforderung dieser komplexen Maßnahme ist der Bau im laufenden Bahnbetrieb.

Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte ist Baulärm leider nicht zu vermeiden. Wir bitten die Reisenden um Verständnis.

© DB AG, Bauarbeiten an Strecke